Woran erkennt man den Zukunftswald?
Darauf können die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Winterwanderung der Dorfbelebung Mittelstetten eine Antwort geben: „Vielfalt wird das Hauptkennzeichen des künftigen klimatoleranten Waldes in unserer Region sein.“ Dies erfuhren sie von der Revierförsterin Anita Ottmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck beim Rundgang auf dem Waldlehrpfad „Zukunftswald“ bei Längenmoos am Sonntag, den 22. Januar 2023.
Notwendig wird dieser Waldumbau, weil die Fichte – bisher im südbayrischen Raum meist in Monokultur gepflanzt – mit dem Klimawandel nicht so gut zurecht kommt: Lange Trockenphasen und die Hitze machen sie zur Beute des gefräßigen Borkenkäfers. Heftige Stürme legen den Flachwurzler um und reißen riesige Löcher in den Waldbestand. – Auch im 9 ha großen Wald im Süden von Längenmoos mit seinen rund 60 Jahre alten durchschnittlich 28 m hohen Fichten, sind in den letzten Jahren einige Kahlflächen entstanden.
Auch solche Freiflächen sind es, die eine Chance zur Gestaltung des neuen Waldes bieten: An 12 Stationen zeigte die Revierförsterin, wie im Längenmooser Rechtlerwald – ähnlich wie in den umliegenden Rechtler- und Gemeindewäldern, die von ihr beraten werden - die Zukunft schon begonnen hat: Tannen, Buchen und Douglasien – widerstandsfähiger als die Fichte - wachsen neben natürlich aufgekommenen jüngeren Fichten. Auch hierzulande kaum bekannte Sorten wie die Elsbeere oder die Roteiche werden – je nach Bodenbeschaffenheit - seit Jahren in die Lücken gepflanzt, die der Sturm oder der „Käfer“ hinterlässt.
„Bei den jungen Fichten ist es besonders wichtig ihnen früh Platz zu geben, dass sie ein gutes Wurzelwerk entwickeln können und sich nicht lang und dünn zum Licht hochhungern müssen“, sagte die Försterin.
„Noch viele Jahre wird unser Landschaftsbild durch den Fichtenwald geprägt sein und natürlich wird die Fichte auch weiterhin eine Rolle spielen; doch unter dem Schutz des alten Bestandes wird intensiv am Umbau gearbeitet,“ resümierte Anita Ottmann
„Ein informativer und kurzweiliger Nachmittag!“ und „Ich werde künftig bei meinen ausgedehnten Spaziergängen den Wald mit anderen Augen betrachten!“ Solche und ähnliche anerkennenden Worte wurden am Ende von Laien ebenso wie von Waldbesitzern geäußert.
Auch die gute Organisation durch den Verein Dorfbelebung und die Pause an einer im Wald vorbereiteten Teestation trugen zur Zufriedenheit der vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei. Und selbst Kinder hatten ihren Spaß. Sie nutzten jeden hügeligen Teil des Weges zum Schlitten fahren, während die Erwachsenen den interessanten Erläuterungen der Försterin lauschten.
Info: Der Lehrpfad „Zukunftswald“ an der Fortsetzung des „Waldwegs“ am Ortseingang von Längenmoos kann auch ohne Führung begangen werden. Bilder und gut verständliche Texte auf Schautafeln informieren über Waldpflege und Waldumbau.
Text und Foto: Katharina Schlamp, Verein Dorfbelebung Mittelstetten e.V.
Liebe Wald- und Wanderfreunde,
vielen Dank für euer Interesse an unserer morgigen Winterwanderung. Wie schön, dass es jetzt nochmal Winter geworden ist und unsere Veranstaltung diesen Namen wirklich verdient.
Andererseits führt das natürlich dazu, dass der Waldlehrpfad in Längenmoos verschneit und rutschig – also recht „anspruchsvoll“ - ist.
Deshalb der Hinweis, sich nicht nur mit warmer Kleidung gegen die Kälte zu schützen, sondern sich auch mit besonders rutschfestem gutem Schuhwerk auszustatten.
Es ist ein Rundweg; wir kommen also wieder an den Ausgangspunkt zurück.
Zur Parksituation: Bitte nutzt möglichst Mitfahrgelegenheiten, damit nicht allzu viele Autos gebraucht werden. Gebhard Dörr und ich werden bei der Abzweigung „Waldweg“ am Ortseingang von Längenmoos sein
und Parkhinweise geben.
Wir freuen uns auf morgen nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
Viele Grüße,
Katharina Schlamp
und der gesamte Vorstand der Dorfbelebung
Ankündigung: Winterwanderung der Dorfbelebung Mittelstetten am 22.01.2023
Wann: Sonntag, 22. Januar 2023 / 13.30 Uhr
Wo? - Im „Waldlehrpfad Zukunftswald“ bei Längenmoos, Flur „Großes Holz“ (Rechtlerwald) auf dem Höhenzug südlich von Längenmoos
Dauer: ca. 1,5 Std.
Treffpunkt: Fortsetzung Waldweg (aus Richtung B2/Mittelstetten kurz hinter dem Ortsschild, 1.Straße rechts)
Führung: Anita Ottmann, Forstamtsrätin am Forstrevier Fürstenfeldbruck
Die Route durch den Wald bei Längenmoos zeigt auf einem gut ein Kilometer langen Rundweg mit zwölf Stationen mögliche Methoden des Waldumbaus, der insbesondere durch die Klimaveränderung notwendig ist.
Der Lehrpfad will vor allem den Waldbesitzern in der Umgebung Anregungen geben, wie man den Wald anpassen kann, da die Fichte sehr anfällig gegen Trockenheit und Borkenkäfer ist.
Doch auch für Laien, die sich über unsere „grünen Lungen“ Gedanken machen, hat die Revierförsterin Anita Ottmann interessante Informationen parat, die sie anhand des Längenmooser Walds konkret aufzeigt.
Siehe auch Bericht und Foto(©Weber) aus der Tageszeitung vom Münchner Merkur zum Thema: Mittelstetten, neuer Lehrpfad erklärt den Zukunftswald .
Anmeldung beim Vorstand der Dorfbelebung erwünscht; auch Spontanbesucher sind willkommen.
k.schlamp@gmx.de / 08202 903733 / 0173 3540917;
gedoerr@bayern-mail.de;
Walther.Matthes@t-online.de;
a.m.schebesta@bayern-mail.de;