Führung durch das sommerliche Haspelmoor am 18. August

Das Haspelmoor – bei jedem Wetter schön! - Bericht -

„Das Moor ist zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter schön!“, erklärte Hermann Neubauer bei seiner Führung durch das Haspelmoor am 18. August 2024. 

„Stimmt!“ bestätigten die 13 naturbegeisterten Teilnehmer, während der Regen auf ihre Schirme und Regenmäntel niederprasselte. Denn die Regentropfen hängten den Blaubeeren und Moosbeeren lilafarbene Tränen an und – wenn man es nicht besser wüsste – konnte hinter den dunklen umgeknickten Bäumen und diesigen Sträuchern jeden Moment die Moorhexe über den Blaubeerbüschen herbeischweben. 

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Heide und Blaubeere als Pflanzenteppich

Der versierte Natur- und Wanderführer benannte viele Bäume und Sträucher und Pflanzen am Wegrand und im Moor  und zeigte auf, woran man sie erkennt und welche natürliche Wirkung in vielen von ihnen steckt. Bei einigen wusste er auch kleine Anekdoten, z. B. dass die Blüten der Wegwarte die blauen Augen einer Prinzessin sind, die noch heute auf die Rückkehr ihres Liebsten wartet. Im Moos dominieren jetzt im Sommer Heide, Blaubeere und Moos- oder Kranbeere als Teppich zwischen kleinwüchsigen Kiefern, Fichten und Birken.

 

Auch Überraschendes wusste Hermann Neubauer über das Moor zu berichten: Die für unsere Augen so eng mit dem Moor verbundene Birke sei letztendlich problematisch. Denn zusammen mit dem „Faulbaum“ dominiert sie die Vegetation des Moores, weil sich diese beiden Baumarten so stark vermehren. 

 

Verlandeter Teich

Massiven Veränderungen unterliegt auch der Teich im Moor, der wie alles im Hochmoor - ohne Verbindung zum Grundwasser -, lediglich vom Regenwasser abhängig ist. Teilnehmer erinnerten sich daran, dass sich noch vor ca. 20 Jahren die Hörbacher und Haspelmoorer Männer hier im Winter zum Eisstockschießen trafen. Heute ist der Teich zu einem Großteil verlandet und die Wasserfläche beträgt nur noch einen Bruchteil der früheren Ausdehnung.

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Systematischer Torfabbau

Auch über die Geschichte des Haspelmoores erfuhren die Besucher viel Interessantes. Alfred Beheim, der zweite Vorsitzende des Vereins „Lebensraum Haspelmoor“, hob den für das Moor so prägenden Zeitabschnitt hervor, den systematischen Torfabbau im 19. und 20. Jahrhundert (Ende: 1958). Torf wurde zunächst vor allem für den Betrieb von Lokomotiven verwendet, später als Isoliermaterial für Eiskeller. Die in Hochzeiten des Torfabbaus hier beschäftigten Torfarbeiter (bis zu 1600) lebten insbes. in den 18hunderter Jahren unter miserablen sozialen Bedingungen.

 

Kultur- vs. Naturschutzgebiet

Beheim verlas auch eine „Anklageschrift“, eine Liste all dessen, was man in den letzten 100 Jahren aus dem Moor machen wollte: einen Lech-Isar-Kanal, einen Flughafen, eine Vieh-Verladestation und eine Mülldeponie. Verwirklicht wurde lediglich die Eisenbahn durch das Moor (Eröffnung der Bahnlinie Augsburg – München 1840), die mit ihrem Bahnhof, den man zum Verladen des Torfes brauchte, zum Entstehen des Dorfes Haspelmoor führte.

Letztlich erreichten engagierte Bürger, dass das Haspelmoor seit 1985 Naturschutzgebiet ist und durch Anstauungen wiedervernässt und somit als Natur- und Erholungsraum erhalten wird. 

 

Eingeladen hatte zu dieser sehr interessanten Führung durch das Haspelmoor die Dorfbelebung und der Ländliche Garten Mittelstetten.

 

 


Dorfbelebung und Ländlicher Garten Mittelstetten laden herzlich zu einer Führung durch das Haspelmoor ein.

 

           Das Moor verändert in jeder Jahreszeit sein Gesicht.

 

 

Schmetterling2Die Schönheit und die Besonderheiten der Natur im sommerlichen Haspelmoor zeigt uns der Natur- und Landschaftsführer Hermann Neubauer bei einer Führung:

 
Wann:        Sonntag, 18. August 2024
Zeit:           10.00 Uhr (Dauer: ca. 1 Std. bis 1,5 Std., wegen evtl. Hitze am Vormittag!)
Treffpunkt: Bahnhof Haspelmoor Süd (Parkplätze für Autos und Fahrräder)

 

 

Anmeldung erwünscht bei k.schlamp@gmx.de / 0173 3540917 / 08202 903733  oder rwenglein@outlook.de / 0171 9795032 oder einem anderen Vorstandsmitglieder (Höchstteilnehmerzahl: 25)